19.10.2020

Mehr Rentenempfänger mit Nebenjob: Denken Sie an Ihre eigene Absicherung

Immer öfter kommen Menschen mit ihrer Rente nicht über die Runden. Die private Altersvorsorge ist wichtiger denn je - handeln auch Sie!

Altersarmut in Deutschland? Laut zahlreichen Kritikern der privaten Altersvorsorge handelt es sich hierbei um nichts als einen Mythos. Doch Zahlen, die regelmäßig vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht werden, sprechen eine andere Sprache. Zunehmend mehr Rentenempfänger gehen einer geringfügigen Beschäftigung nach. Im Jahr 2019 wurden knapp 1,3 Million Rentner gezählt, die einem Nebenjob nachgehen. Verglichen mit 2010 entspricht dies einem Anstieg von 45 Prozent, wobei die Anzahl der Rentenempfänger im selben Zeitraum nur um 3,9 Prozent gestiegen ist. Seit 2005 ist die Anzahl der berufstätigen Rentenempfänger sogar um 73 Prozent gestiegen.

Über die Gründe dieser Entwicklung wird in der Politik gestritten. Regierungsvertreter meinen, dass die betroffenen Rentenempfänger vorrangig eine Aufgabe suchen und deshalb weiterhin einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Kritische Stimmen sagen hingegen: Die Nebeneinkünfte werden benötigt, um die Rente aufzubessern. Viele Rentner kommen finanziell nur knapp über die Runden. Sie sind auf ihre Nebenjobs angewiesen, um ihren Lebensstandard geringfügig zu verbessern und nicht in Armut leben zu müssen.

Gründe für eine niedrige Rente

Je nach Rentenempfänger können die Gründe, weshalb die Rente so knapp bemessen ist, ganz verschieden sein. Hier ein überblick der häufigsten Gründe.

Niedriger Verdienst: Die Einkommensschere spreizt sich. Der Anteil derjenigen, die ein niedriges Einkommen erzielen, ist seit Jahrzehnten am Steigen. Ein niedriger Verdienst macht sich bei der späteren Rente schmerzhaft bemerkbar. Zunehmend mehr Rentner sind sogenannte Aufstocker, d.h. sie erhalten aufgrund ihrer niedrigen Rente Zuschüsse vom Sozialamt.

Verkürzte Beschäftigungsdauer: Je kürzer die Beschäftigungsdauer, desto niedriger die Rente. Vor allem Langzeitarbeitslose bekommen dies beim Renteneintritt zu spüren. Ähnlich trifft es Frauen, die aufgrund ihrer Familiensituation aus dem Berufsleben ausgeschieden sind.

Gestiegene Lebenshaltungskosten: Ebenso sind die gestiegenen Kosten der Lebenshaltung nicht außer Acht zu lassen. Vor allem in den Metropolstädten und deren Umland haben die Mieten im vergangenen Jahrzehnt drastisch angezogen, weshalb einige Rentner den Großteil ihrer Bezüge für die Wohnkosten aufwenden müssen.

Private Altersvorsorge: Ein unbeliebtes aber wichtiges Thema

In Anbetracht solcher Risiken erscheint es unabhängig von Einkommen und Familiensituation sinnvoll, auf die private Altersvorsorge zu setzen. Allerdings tun sich überraschend viele Menschen hiermit schwer. Grund ist der damit verbundene finanzielle Einschnitt: Die meisten Berufstätigen möchten jetzt konsumieren anstatt für später zu sparen. Dabei ist ihnen zumeist klar, wie vernünftig es wäre, Geld für den Ruhestand auf die Seite zu legen.

Wer noch nicht aktiv geworden ist, sollte sein Handeln überdenken. Zumal die private Altersvorsorge ganz unterschiedlich aussehen kann. Zwar ist die private Rentenversicherung – insbesondere in Verbindung mit einer staatlichen Förderung – sehr attraktiv, doch es existieren viele interessante Alternativen.

So wäre es beispielsweise möglich, ein Eigenheim zu erwerben. Wer im eigenen Zuhause wohnt, zahlt keine Miete. Zwar mag dafür zunächst eine Darlehensrate fällig werden, doch eines Tages ist das Immobiliendarlehen abbezahlt. Im Anschluss fallen im Vergleich zum Wohnen im Mietobjekt deutlich niedrigere Kosten an, sodass von der Rente mehr Geld für andere Dinge übrig ist. Entscheidend ist letztlich nur eine Sache: Es ist ratsam, private Vorsorge für das Leben im Ruhestand zu betreiben, um nicht ausschließlich von der gesetzlichen Rente abhängig zu sein.

 


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