26.08.2010

Frauen holen auf bei der Altersvorsorge

Bei Frauen fällt die Rentenlücke besonders groß aus, aber auf dem Weg zum gesicherten Ruhestand holen sie deutlich auf.

Nur wer in jungen Jahren genug auf die hohe Kante legt, wird im Rentenalter seinen Lebensstandard halten können. Vor allem Frauen haben bisher nicht ausreichend vorgesorgt.

Grundsätzlich treten Rentenlücken bei beiden Geschlechtern auf. Daher gilt das Drei-Säulen-Modell aus gesetzlicher, privater und betrieblicher Altersvorsorge für jedes Geschlecht.  Es gibt jedoch noch viele Bürger, die sich nicht gern mit dem Thema Rente auseinanderzusetzen. Laut einer Umfrage von Forsa sehen nur knapp 74 Prozent der privaten Haushalte die Notwendigkeit, sich mit privater Vorsorge zu beschäftigen.

Doch gerade Frauen sollten sich mit ihrem Wohlstand im Alter mehr beschäftigen. Denn gemäß diversen Analysen sind Arbeitnehmerinnen von der Rentenlücke weitaus stärker betroffen als Arbeitnehmer. Auf mehr als eine Billion Euro summiert sich die geschlechterspezifische Rentenlücke laut der Studie “Frauen und Altersvorsorge” des DIA, das von Deutscher Bank und Versicherer Herold finanziert wird.

Doch laut DIA holen Frauen auf. Die Differenz zu den von Männern bezogenen Renten dezimiert sich, und zudem beschäftigen sich Frauen immer mehr mit der finanziellen Vorsorge. Frauen sind sich mittlerweile immer stärker bewusst, dass sie die finanzielle Vorsorge fürs Alter selbst in die Hand nehmen müssen. Ca. 80 Prozent aller Frauen übernehmen selbst oder im Rahmen ihrer Familie Verantwortung für ihre Alterssicherung.

Jedoch nicht alle Frauen nutzen gesetzliche, betriebliche und private Rente komplett aus: Fast zwei Drittel zahlen Beiträge an die gesetzliche Rentenversicherung, doch nur die Hälfte spart im Rahmen einer privaten Altersvorsorge, und nur etwas mehr als ein Viertel haben eine Betriebsrente. Der Grund für dieses eher nüchtern ausfallende Ergebnis liegt in der immer noch schlechteren Erwerbssituation von Frauen. Sie wollen sparen, aber es muss erst ausreichend eigenes Geld vorhanden sein.

Frauen können eine immer bessere Ausbildung vorweisen – zwischenzeitlich oft besser als Männer. Außerdem nützt  ihnen die demografisch bedingte Verknappung von Arbeitskräften. Denn Deutschland vergreist, im Jahr 2015 werden rund 40 Prozent der Bürger mehr als 60 Jahre zählen.  Trotzdem sind Frauen in den meisten Berufen noch nicht auf einer Gehaltsstufe mit Männern angelangt. In Deutschland verdienen der Studie zufolge Frauen 23 Prozent weniger als Männer.

Laut diversen Studien soll es noch fast 60 Jahre dauern, bis Männer und Frauen gleich viel verdienen. Die nächste Generation an Frauen müsste dann noch einige Jahre arbeiten, bis sie in den Genuss der vollen Gleichbezahlung kommen würde.

 


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