05.10.2015

Versicherungen aus Apps bieten oft unzureichenden Schutz

Der schnelle Abschluss einer Kurzzeitversicherung mittels Smartphone ist zwar praktisch, deckt aber längst nicht immer die entscheidenden Risiken ab.

Smartphone-Apps haben eine rasende Verbreitung gefunden. Tag für Tag werden Millionen von Apps heruntergeladen – und zwar keineswegs nur kostenlose Apps, sondern auch kostenpflichtige. Diese Tatsache macht sich auch die Versicherungswirtschaft zu nutze. Inzwischen gibt es mehrere Versicherer, die ausgewählte Versicherungen mittels App anbieten.

Das Prinzip ist relativ simpel. Im eigentlichen Sinne lädt sich der Nutzer keine nutzbare Anwendung herunter, sondern schlichtweg einen Versicherungsschutz. Im Vordergrund stehen so genannte Kurzzeitversicherungen, d.h. der Schutz ist auf sehr kurze Zeiträume beschränkt. So ist es beispielsweise möglich, eine Absicherung vorzunehmen, die exakt einen Tag lang gilt.

Der Reiz, solche Tarife abzuschließen, ist durchaus gegeben. Wer zum Beispiel in den Bergen wandern gehen möchte, kann kurzerhand eine Unfallversicherung abschließen – dann wäre unter Umständen auch eine Bergrettung abgesichert. Entsprechende Lösungen werden für die unterschiedlichsten Bereiche angeboten, beispielsweise für Aufenthalte in Wintersportgebieten oder im Ausland.

Ein weiterer Reiz geht von den Kosten aus. Klassische Versicherungslösungen werden im Regelfall für längere Zeiträume abgeschlossen, überwiegend für ein ganzes Jahr – und sollte die Police nicht rechtzeitig gekündigt werden, verlängert sie sich automatisch. App-Versicherungen sind aufgrund der kurzen Laufzeiten meist erheblich günstiger und kosten somit nur wenige Euro.

Leistungen lassen meist zu wünschen übrig

Allerdings warnen Versicherungsexperten vermehrt vor solchen Tarifen. Der schnelle Abschluss über das Smartphone mag zwar verlockend klingen, doch etliche Policen sind nicht ausgereift. Oft werden nur wenige Risiken abgesichert, d.h. es bestehen Versicherungslücken. Im Ernstfall könnte es sein, dass trotz abgeschlossener Versicherung kein Schutz besteht und somit enorme Kosten drohen. Außerdem sind die Versicherungssummen oft stark eingeschränkt, sodass womöglich am Ende doch ein gewisser Teil aus eigener Tasche zu begleichen ist.

Außerdem sind die meisten Versicherungen dieser Art – rechnet man sie auf die Dauer eines Jahres um – sogar ausgesprochen kostspielig. Als Folge sollten sich Interessenten gut überlegen, ob es nicht doch besser wäre, gleich auf einen klassischen Versicherungsschutz zu setzen.

 


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