16.11.2010

Verdrängungsthema Pflegebedürftigkeit: Zehn Jahre Pflege nicht ungewöhnlich

Ca. 12,5 Prozent der pflegedürftigen Frauen benötigen zehn Jahre und länger fremde Hilfe. Dieses Ergebnis stammt aus einer Studie die Professor Bernd Raffelhüschen für die Ideal Lebensversicherung erstellt hat. Für 20 Prozent der pflegebedürftigen Männer dauert die Pflege fünf Jahre und länger. Die meisten hilfsbedürftigen Personen müssen mindestens ein Jahr lang bis zum Tode betreut werden.

Bei Frauen gilt dies für 80 Prozent der Betroffenen und bei Männern für 70 Prozent. Von den Kostenpunkten, die bei jedem dritten pflegebedürftigen Mann schon bei über 90.000 Euro liegen und in Extremfällen bis zu 240.000 Euro ausmachen können, werden laut der Studie nur 45 Prozent von der sozialen Pflegeversicherung übernommen. Zukünftig dürfte die Eigenbeteiligung noch drastisch steigen, denn es gibt immer weniger Beitragszahler und immer mehr Leistungsempfänger.

Die Thematiken Alter und Pflegebedürftigkeit werden von den Menschen gern verdrängt. Aber schon im Jahr 2030 soll die Zahl der Pflegebedürftigen von heute rund 2,3 auf 3,3 Millionen steigen. Nach Meinung der Ideal-Versicherung sei es geradezu fahrlässig, dass bisher nur rund 1,5 Prozent der Bevölkerung eine freiwillige private Pflegeversicherung abgeschlossen hat. Zwar plant die Bundesregierung den Zusatzschutz zur Pflicht zu machen, doch wann das einmal so weit ist, ist fraglich. Aktuell hat Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) beim Thema Pflege “Lust- und Tatenlosigkeit” vorgeworfen. Es gibt reichlich Angebote für eine freiwillige Absicherung. So haben einige Versicherer neue Renten-Pflege-Kombi-Angebote entwickelt. Zudem können seit Jahren Pflegekosten- und Tagegeldabsicherungen versichert werden. Überdies gibt es die Pflegerente, die sich durch Beitragssicherheit auszeichnet.

 


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