06.07.2015

Renten verlieren an Kaufkraft – private Vorsorge wird umso wichtiger

Die Rentenerhöhungen der letzten 14 Jahre konnten mit der Inflation nicht standhalten. In den kommenden Jahren soll sich dies noch verschärfen.

In der vergangenen Woche durften sich die deutschen Rentner freuen, denn zum 1. Juli wurden die Renten in den alten sowie neuen Bundesländern angehoben. Die Rentenerhöhung erscheint auf den ersten Blick sogar vergleichsweise üppig auszufallen. Allerdings darf man sich nicht täuschen lassen – die steigenden Kaufpreise werden nicht kompensiert.

Zu diesem Ergebnis kommt zumindest ein Redakteur der Süddeutschen Zeitung. Für den Beitrag wurde eine kleine Untersuchung beim Statistikprofessor Gerd Bosbach in Auftrag gegeben. Der Experte sollte ermitteln, wie sich die Renten in den vergangenen Jahren entwickelt haben. Das Ergebnis ist eindeutig. Von 2000 bis 2014 sind die Renten in den neuen Bundesländern um 22,9 Prozent gestiegen, in den alten Ländern um 15,9 Prozent. Allerdings sind die Preise um 24,9 gestiegen. In anderen Worten: Die Kaufkraft der Renten hat sich verringert.

Ausblick ist alles andere als rosig

Der Ausblick auf die kommenden Jahrzehnte ist alles andere als rosig. Demnach soll sich der Effekt noch verschärfen, d.h. die Preise nochmals deutlicher als die Renten steigen. Somit erhöht sich das Risiko der Altersarmut. Bisher sind vor allem Geringverdiener betroffen, doch schon bald sollen es auch mehr und mehr Normalverdiener sein.

Angesichts dieser Entwicklung sollte darauf spekuliert werden, dass die spätere Rente genügt, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Besser ist es, die eigene finanzielle Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und gezielt Vorsorge zu leisten. Eine zusätzliche Privatrente kann zum Beispiel im Alter von enormer Hilfe sein. Aber auch der Erwerb eines Eigenheims verspricht langfristig niedrigere Kosten der Lebenshaltung.

 


zur News-Übersicht