11.01.2016

E-Call der deutschen Kfz-Versicherer für schnellere Hilfe bei Unfällen

Ab 2018 müssen Neufahrzeuge mit einem E-Call System ausgestattet sein. Die Versicherer arbeiten an einem System, mit dem sich alle Pkws ausstatten lassen.

Bei schweren Verkehrsunfällen kann das rechtzeitige Eintreffen der Retter über Leben und Tod entscheiden. Die Autohersteller haben daher Systeme entwickelt, die bei Unfällen automatisch Notrufe absetzen und unter anderem Positionsdaten übermitteln. Aufgrund des enormen Potenzials, das solche Systeme bieten, hat die EU eine E-Call Pflichteinführung beschlossen. Ab 2018 müssen alle neu zugelassenen Pkws mit entsprechender Technik ausgestattet sein.

Ein technischer Standard wurde jedoch nicht definiert, weshalb derzeit verschiedene Systeme entwickelt werden. Es dürfte niemanden überraschen, dass die Autohersteller hierbei ganz vorne mitspielen. Allerdings handeln sie nicht uneigennützig, weil sie auch ihre Vertragswerkstätten informieren und sogar Werkstatttermine vereinbaren können.

Kfz-Versicherer mischen auch mit

In Anbetracht einer solch möglichen Entwicklung haben sich Verbraucherschützer, Automobilclubs und die deutschen Kfz-Versicherer zusammengeschlossen. Unter Führung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherer (GDV) wird ein eigenständiges System entwickelt. Über den Fortschritt der bisherigen Entwicklung informieren die Beteiligten nicht. Allerdings will die „Euro am Sonntag“ in Erfahrung gebracht haben, was Kraftfahrer in Zukunft erwartet.

Demnach setzen die Versicherer auf ein mobil nutzbares System, das sich in jeden Pkw integrieren lässt, der über einen Zigarettenanzünder bzw. einen 12-Volt Stromanschluss verfügt. Es wird ein spezieller Stecker angebracht, den es wiederum mit dem Smartphone zu verbinden gilt. Kommt es zu einem Unfall, wird dies aufgrund der Sensorik erkannt und ein Notruf abgesetzt. Bei leichten Unfällen kann der Fahrer wiederum selbst entscheiden, ob er einen Notruf absetzen bzw. sich mit der zuständigen Koordinationsstelle verbinden lassen möchte.

Der Termin für den offiziellen Start wurde noch nicht bestätigt, doch angeblich soll es im April soweit sein. Angeblich haben die Versicherer sogar vergleichsweise große Stückzahlen des Steckers in Auftrag gegeben. Allerdings sollen die ersten Geräte nur ausgewählten Kunden zur Verfügung stehen.

 


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