01.06.2015

Versicherungsbetrug ist kein Kavaliersdelikt

Viele Deutsche halten Versicherungsbetrug nicht für schlimm. Doch wer erwischt wird, muss zum Teil mit drakonischen Strafen rechnen.

Den Schutz, den Versicherungen bieten, nehmen einzelne Versicherungsnehmer auf ganz unterschiedliche Art und Weise wahr. Während die einen froh sind, gut versichert zu sein, geben sich andere damit nicht zufrieden. Einige entwickeln ein Anspruchsdenken, weil sie Beiträge entrichten und nichts unmittelbar zurückbekommen. Als Folge kommt es manchmal zum Versicherungsbetrug.

Wahrnehmung als Kavaliersdelikt

Der Betrug am Versicherer wird gerne als Kavaliersdelikt empfunden, d.h. die Täter sind nicht der Ansicht, etwas Schlimmes zu tun. Eine erst kürzlich durchgeführte Studie eines Webportals bestätigt diese Wahrnehmung. Verbraucher wurden darum gebeten, typische Verhalten wie Schwarzarbeit oder Versicherungsbetrug zu bewerten und anzugeben, wie sie dazu stehen. Die Ergebnisse sind alarmierend: Knapp zehn Prozent der Befragten sehen im Versicherungsbetrug lediglich einen Kavaliersdelikt.

Jedoch sollte ein solches Verhalten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Letztlich handelt es sich um echten Betrug, der schwer bestraft werden kann. Zumal die Versicherer ohnehin an weiter Front mit diesem Problem zu kämpfen haben. Jahr für Jahr werden zu unrecht Milliardenbeträge überwiesen.

Versicherer greifen durch

Es überrascht daher nicht, dass einige Versicherer inzwischen hart durchgreifen. Wenn Betrüger als solche enttarnt werden, bleibt es nicht immer bei einem passiven Verhalten. Zunehmend häufiger werden Ersatzzahlungen und ggf. sogar weitere Strafen gefordert. Versicherungsnehmer sollten sich daher nicht verleiten lassen – sofern ein Betrug auffliegt, drohen ernsthafte Schwierigkeiten.

Zugleich wird mittlerweile sehr gezielt nach Betrügern gesucht. IT-Systeme sollen Muster erkennen und somit Versicherungsbetrüger entlarven. Zugleich gehen die Versicherungsinspektoren immer gezielter vor, um den Betrügern direkt vor Ort auf die Schliche zu kommen.

 


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