08.02.2016

Versicherungen mittels App optimieren – besser kein Risiko eingehen

Aufgepasst bei der Nutzung von Apps, die private Finanzen verwalten. Einige Betreibern lassen sich Vollmachten ausstellen, ohne dass sich Nutzer der Konsequenzen bewusst sind.

In letzter Zeit werden vermehrt Apps beworben, die eine leichte und komfortable Verwaltung der eigenen Finanzen versprechen. Im Mittelpunkt stehen Finanzprodukte, wie Versicherungen, Konten und Geldanlagen. Laut den Unternehmen, die hinter den Apps stecken, ist der Nutzen groß. Nutzer hätten einen viel besseren Überblick und könnten ihre Tarife besser verwalten.

Was ungemein praktisch klingt, hat verständlicherweise einen geschäftlichen Hintergrund. Zum einen geht es den Unternehmen darum, mehr über die Nutzer und deren finanzielle Situation zu erfahren. Zugleich wird versucht, Finanzprodukte zu vermitteln. Sollten beispielsweise Lücken in der Absicherung entdeckt werden, schlagen die Unternehmen entsprechende Lösungen vor.

Allerdings muss sich die Optimierung keineswegs auf das Stopfen von Lücken beschränken. Ebenso ist es möglich, dass einige der bestehenden Finanzprodukte infrage gestellt werden und die App-Betreiber geeignete Lösungen vorschlagen. So wäre es dann möglich, Policen auszutauschen und beispielsweise die Kosten zu senken – oder alternativ den Versicherungsschutz zu verbessern. Auch dies klingt absolut schlüssig und sinnvoll, wäre da nicht ein kleiner Haken.

Wenn App-Nutzer unbewusst ein Risiko eingehen

Einige der Anbieter gehen nämlich soweit, dass sie sich von ihren Nutzern eine so genannte Maklervollmacht erteilen lassen. Was harmlos klingt, hat es richtig in sich. Wird solch eine Vollmacht erteilt, ist der Anbieter dazu berechtigt, bestehende Versicherungen zu kündigen und andere abzuschließen. Dies kann er jederzeit machen, eine vorherige Genehmigung muss er sich nicht einholen.

Genau aus diesem Grund sind entsprechende Apps kritisch zu betrachten. Die Optimierung mag zwar praktisch sein, doch der Kunde sollte stets mitreden können. Außerdem ist gar nicht immer gewiss, dass die Anbieter im Interesse ihrer Kunden handeln. Vielleicht mag es sein, dass ein Vertragswechsel zu niedrigeren Kosten führt, sich jedoch unter Umständen die Absicherung verschlechtert. Zumal es Versicherungen gibt, die man ohnehin nicht einfach kündigt. Dies trifft ganz besonders für die private Krankenversicherung zu. Ein Wechsel könnten gravierende finanzielle Auswirkungen haben.

 


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