28.11.2016

Schließung von Garantiefonds – was Sie über Ihre private Rentenversicherung wissen müssen

Private Rentenversicherungen sind oft an Garantiefonds gekoppelt. Doch etliche Fonds werden geschlossen, sodass Versicherungsnehmer nun weise entscheiden müssen.

Es ist sinnvoll, sich für die private Altersvorsorge zu entscheiden. Sie stellt sicher, dass im Alter ergänzend zur staatlichen Rente eine private Zusatzrente fließt. Zumal es nicht schwierig ist, sich abzusichern. Das Spektrum an Lösungen ist mittlerweile sehr groß.

Ein erheblicher Teil der Vorsorgenden setzt auf die private Rentenversicherung. Sie ist vor allem wegen ihres einfachen Konzepts so beliebt. Der Versicherungsnehmer zahlt über Jahre hinweg Beiträge ein. In der Zwischenzeit wird das Geld vom Anbieter investiert, damit später eine möglichst hohe Privatrente fließt.

Policen mit Garantiefonds waren sehr beliebt

Beim Investieren will die Mehrheit jedoch keine Risiken eingehen. Deshalb erfreuen sich vor allem Policen, die an sogenannte Garantiefonds gekoppelt sind, einer großen Beliebtheit. Die Idee dahinter: Die Fonds erzielen Zinserträge, Verluste sind zugleich ausgeschlossen.

Allerdings gibt es ein großes Problem. Die anhaltende Niedrigzinsphase hat dazu geführt, dass viele der Fonds nicht mehr funktionieren bzw. die Anbieter keine ausreichenden Renditen erzielen. Die Folge ist, dass die Fondsgesellschaften mit zu hohen Kosten zu kämpfen haben und deshalb ihre Fonds nach und nach schließen.

Versicherer schlagen Alternativ-Fonds vor

Versicherungsnehmer können sich nicht dagegen wehren. Die Vertragsbedingungen sehen vor, dass Fondsschließungen durchaus möglich sind. Die meisten Versicherer handeln proaktiv, damit sich ihre Kunden nicht sorgen müssen. Sie schlagen alternative Fonds vor. Oftmals ist die Vorgehensweise sogar so, dass die Kundengelder der aufgelösten Fonds automatisch in neue Fonds umgeschichtet werden.

Prinzipiell ist gegen diese Vorgehensweise nichts einzuwenden. Bei genauerem Hinsehen werden jedoch Probleme deutlich. Einige Experten bemängeln die Fondsauswahl der Versicherer. Teilweise werden Gelder in Fonds umgeschichtet, die einem gänzlich anderen Profil entsprechen. Bei so manchem Fonds sind Verluste nicht auszuschließen und gleichzeitig können auch die Gebührenstrukturen anders sein. Um es kurz zu machen: zum Teil droht durch den Fondswechsel eine erhebliche Verschlechterung der Geldanlage.

Ursprüngliches Konzept der privaten Vorsorge geht nicht mehr auf

Als Folge dieser Entwicklung werden die ursprünglich kalkulierten Renditen nicht mehr erzielt. Dementsprechend müssen betroffene Versicherungsnehmer damit rechnen, dass ihre spätere Privatrente geringer ausgefällt – es sei denn, sie sind dazu bereit, zwischenzeitlich höhere Beiträge zu leisten, um damit die Renditeminderungen zu kompensieren.

Was Versicherungsnehmer tun können

Wer betroffen ist, kann an der Schließung der Garantiefonds nichts ändern. Allerdings sollte geprüft werden, ob die neu vorgeschlagenen Fonds tatsächlich eine gute Wahl sind. Unter Umständen ist es besser, einer Umschichtung nicht zuzustimmen und sich stattdessen für einen anderen Fonds zu entscheiden. Es sollte insbesondere überprüft werden, wie es um das Risiko möglicher Verluste steht und welche Gebühren künftig anfallen. Nur so ist es möglich, einer bösen Überraschung rechtzeitig aus dem Weg zu gehen.

 


zur News-Übersicht