Wenn es um den Abschluss von Lebensversicherungen geht, zögern viele Menschen nicht lange. Doch oftmals stellen sie nach einiger Zeit fest, dass sie den Schutz doch nicht benötigen oder er ihnen schlichtweg zu teuer ist. Daher wird auch nur an rund jeder zweiten kapitalgebundenen Lebensversicherung bis zum Ende festgehalten. Die anderen Versicherungen werden auf Eis gelegt oder aufgelöst.
Wirtschaftlich gesehen ist ein vorzeitiger Ausstieg aus einer Lebensversicherung nicht sehr attraktiv. Die Versicherer zahlen nämlich nicht die Summe der Beiträge aus, die bislang eingezahlt wurden. Meist müssen die Versicherungsnehmer erhebliche Abschläge und somit Verluste in Kauf nehmen.
Verkaufen ist besser als kündigen
Vor rund zwei Jahrzehnten kam der Verkauf von Lebensversicherungen in Mode. Es entstanden mehrere Anbieter, die sich auf den Ankauf spezialisierten. Das Grundprinzip ist einfach: Anstatt die Lebensversicherung direkt beim Anbieter zu kündigen und auszahlen zu lassen, wird sie verkauft. So ist es möglich, den finanziellen Schaden zu begrenzen, da mehr Geld erlöst wird.
Zuletzt gestaltet es sich jedoch zunehmend schwieriger, Policen zu verkaufen. Die Aufkäufer wurden vorsichtiger, etliche Policen wurden vom Ankauf ausgeschlossen. Dafür waren die Zinsentwicklung und die politische Lage verantwortlich. Die Anbieter wollten keine Risiken eingehen und entschlossen sich deshalb dazu, etliche Policen abzulehnen.
Aufkäufer akzeptieren wieder mehr Policen
Als im vergangenen August das LV-Reformgesetz in Kraft trat, verbesserte sich die Lage sehr schnell. Plötzlich war aus Sicht der Aufkäufer wieder eine höhere rechtliche Sicherheit gewährleistet. Wie erst kürzlich der Wirtschaftspresse zu entnehmen war, sollen die Aufkäufer wieder deutlich mehr Policen akzeptieren, die Akzeptanz hat sich nahezu verdoppelt. Für diejenigen, die vorzeitig aus ihren Policen aussteigen möchte, hat sich die Lage somit erheblich verbessert.
