Die Beitragsberechnung in der Kfz-Versicherung ist eine komplizierte Angelegenheit. Die Versicherer ziehen unzählige Daten heran, damit am Ende der Beitrag feststeht. Zu großen Teilen wird mit Schätzdaten und Erfahrungswerten gearbeitet, weil tatsächliche Daten – die vom Fahrverhalten des einzelnen Kunden abgeleitet werden müssten – nicht zur Verfügung stehen.
Moderne Telematik Lösungen gestatten es, diese Daten zu ermitteln. Schon seit vielen Jahren wird daher an technischen Lösungen geforscht und zugleich setzen sich einige Versicherer auch mit der Datenauswertung auseinander. Ihr Ziel besteht darin, Tarife anzubieten, die eine faire Abrechnung versprechen: Versicherungsbeiträge werden anhand der tatsächlichen Fahrzeugnutzung sowie vieler weiterer Faktoren ermittelt.
Mehr Angebote am Markt
Inzwischen gibt es etliche Testprojekte, die sich jedoch überwiegend in einem sehr kleinen Rahmen abspielen. Kraftfahrer, die einen solchen Tarif nutzen möchten, müssen daher oft lange suchen. In diesem Jahr soll sich dies ändern, mehrere Versicherer arbeiten mit Hochdruck an neuen Lösungen. Besonders die VHV, die zu den größten Kfz-Versicherern in Deutschland zählt, will noch dieses Jahr einen entsprechenden Tarif anbieten.
Im Mittelpunkt steht eine Black Box, die Kraftfahrer einfach mieten. Die jährlichen Kosten hierfür sollen rund 110 Euro betragen. Hinzu kommen noch die eigentlichen Kosten für den Versicherungsschutz, sodass sich der Tarif in erster Linie an Kunden richtet, die relativ viel fahren und somit auch hohe Beiträge entrichten. Der Versicherer hat selbst mitgeteilt, dass der neue Tarif vorrangig für Kraftfahrer attraktiv ist, deren jährlicher Beitrag ab ca. 360 Euro startet.
Wie gut der Tarif am Markt ankommt und ob weitere Versicherer nachziehen, bleibt vorerst abzuwarten. Das Thema an sich ist interessant, birgt aber auch Streitpotential, besonders im Zusammenhang mit dem Datenschutz. Dementsprechend ist nicht davon auszugehen, dass sich der Markt innerhalb kürzester Zeit grundlegend ändern wird.
